…und welchen Sinn haben die eigentlich? Das sind Fragen die regelmäßig gestellt werden und immer wieder durchs Internet geistern. Und mit genau denen wollen wir uns heute beschäftigen.
Natürlich könnte Monitor Audio – wie nahezu jeder andere Lautsprecherhersteller der Welt – seine Treiber auch „einfach“ mit Schrauben vorn mit dem Gehäuse verschrauben. Aber nur weil „jeder“ die Dinge so macht, wie sie gemacht werden, muss das noch lang nicht die richtige bzw. beste Art und Weise sein, etwas zu tun. Denn diese Art der Verschraubung hat zwei wesentliche Nachteile, auf die wir im Folgenden kurz eingehen wollen:
Problem 1: Jeder Treiber in einem Lautsprechergehäuse bewegt sich naturgemäß und verursacht somit gleichzeitig Vibrationen, die sich aufs Gehäuse in Form von klangschädlichen Resonanzen auswirken. Schrauben, die durch den Treiber hindurch ins Gehäuse gehen, sind dafür der "perfekte" Übertrager.
Problem 2: Der Treiber ist dann zwar im Gehäuse fixiert, der schwere Magnet wird nur vom Chassiskorb gehalten. Dadurch hängt er sprichwörtlich in der Luft und belastet den Korb über Zeit, was im schlimmsten Fall zum Bruch des Korbs führen kann.
Zudem sackt der Magnet aufgrund seines hohen Gewichts mit der Zeit immer weiter ab, was dazu führt, dass das Magnetfeld irgendwann nicht mehr sauber zentriert ist.
Bei praktisch allen Monitor Audio-Lautsprechern sind die Treiber nicht von vorn ins Gehäuse geschraubt, sondern werden eben mit jeweils einer einzelnen Gewindestange, die von hinten durchs Lautsprechergehäuse geschraubt wird, gehalten. Monitor Audio nennt das ganz pragmatisch „Single-Bolt-Through“. Und es gibt gute Gründe dafür, das exakt so zu machen!
Vorteil 1: Dadurch wird das Gehäuse des Lautsprechers von zwei Seiten (Front und Rückseite) "eingespannt", was klangschädliche Vibrationen nachvollziehbar reduziert.
Vorteil 2: Die Gewindestangen werden in die Magnete der Treiber geschraubt, was den Korb des jeweiligen Treibers dauerhaft entlastet und zudem eine stets perfekte Zentrierung der Magneten gewährleistet.
Vorteil 3: Es sieht einfach deutlich besser aus, wenn der Lautsprecher ohne Bespannung betrieben werden soll! Keine aufwendigen Blenden oder hässliche Schrauben, die die Optik der Lautsprecherfront verunzieren, sondern einfach eine saubere, aufgeräumte Front.
Um das Problem mit den lockeren Gewindestangen zu verstehen, muss man einmal kurz an den Anfang der Produktionskette der Lautsprecher zurückgehen. Denn nahezu alle Lautsprecher von Monitor Audio werden von Spezialisten in China aufwändig gefertigt und lackiert und dann von dort aus in die ganze Welt verschifft.
„Verschifft“ ist dabei auch das Zauberwort, denn die Lautsprecher haben dann teilweise eine mehrwöchige Reise auf See vor sich, mit verschiedensten Temperaturen, Luftdrücken und Luftfeuchtigkeit. Und auf dieser Reise dehnen sich die Lautsprechergehäuse aus und ziehen sich auch wieder zusammen. Nun könnte man die Gewindestangen dermaßen fest anziehen, dass die Schrauben auch beim Auspacken der Lautsprecher in Mexiko, Australien und eben Deutschland stets superfest sitzen und sich nicht lockern. Das Problem dabei: Das Gehäuse „atmet“ trotzdem – und man läuft Gefahr, dass die Gehäuse oder die Lautsprecherkörbe bzw. Magneten dadurch Schaden nehmen.
Monitor Audio gibt kein Drehmoment für seine Lautsprecher an, sondern eine universelle Handlungsempfehlung. Und zwar sollten die Gewindestangen so angezogen werden, dass die Schrauben greifen bzw. anziehen (die Treiber also fest im Gehäuse verankert sind) und dann noch eine Viertelumdrehung weiter im Uhrzeigersinn gedreht werden. Fertig.
Wenn Sie unsicher sein sollten, wie fest die Gewindestangen angezogen sein sollten, sind Sie immer auf der sicheren Seite, wenn Sie die Schrauben im Zweifelsfall eher etwas zu locker als zu fest anziehen. Oder gemäß dem alten Sprichwort: „Nach fest kommt ab“.
Im Zweifelsfall sprechen Sie einfach Ihren qualifizierten Fachhändler vor Ort an, bei dem Sie die Lautsprecher erworben haben und fragen Sie ihn um Rat. Zur Übersicht der autorisierten Monitor Audio-Fachhändler auf derbesteklang.de