Monitor Audio Gold Cinema 200 5G im Test bei AVForums – 11-2023

Jens Ragenow
von Jens Ragenow
22.12.2023

„Wie Goldstaub, der durch die Lautsprecher verströmt wird“ – so beginnt der Test des Monitor Audio Gold Cinema 200 5G-Sets. Neugierig? Mehr gibt’s bei uns im Blog!

Der komplette Testbericht des Monitor Audio Gold Cinema 200 5G bei AVForums

Monitor Audio Gold Cinema im Wohnzimmer mit AVForums Award

Bei diesem Testbericht handelt es sich um eine Zusammenfassung des Testberichts von AVForums. Wenn Sie lieber das englische Original lesen möchten, geht das mit einem Klick: Review des Monitor Audio Gold 5.1 Speaker Package bei AVForums

Der Preis für das komplette Paket lag zum Testzeitpunkt bei 10.744.-€/Paar in Deutschland.

Angenehm und ausgewogenen – Eben 100% Monitor Audio

Für ganz Eilige hat Testredakteur Matthew Eisengruber bereits zum Start seines Testberichts ein paar Worte zu seinem Gesamteindruck des gesamten Systems aufgeschrieben (das Paket besteht im Übrigen aus der Monitor Audio Gold 200 5G als Frontlautsprecher, dem Gold C250 5G als Center-Lautsprecher, der Gold 100 5G als Surround-Lautsprecher und dem Anthra W10 als Subwoofer).

Die aus seiner Sicht wichtigsten Punkte sind die unheimlich entspannte und ausgewogene Gangart, die das gesamte Lautsprechersystem an den Tag legt – und das bei Filmen wie auch bei Musik. Stets traten die Lautsprecher in den Hintergrund und ließen den Geschehnissen auf der Bühne den Vortritt. Der einzige Punkt, der einem den Spaß noch verderben könnte, ist das „Loch in der Brieftasche“, wenn man sich einmal für das Set entschieden hat…

Vergangene Entscheidungen – Und wie man Sie bereuen kann

Die erste Berührung mit Monitor Audio hatte Matthew bereits rund fünf Jahre vor diesem Testbericht, bei einem Besuch bei Richer Sounds in Liverpool (einer großen HiFi-Kette in Großbritannien) – und auf der Suche nach einem 5.1-System für sein eigenes Zuhause. Zu dem Zeitpunkt interessierte er sich aber ausschließlich für die großen amerikanischen Lautsprechermarken wie Polk Audio, JBL, Definitive Technology, Klipsch usw. Und obwohl schon damals die Monitor Audio Silver-Serie reihenweise Preise und Auszeichnungen gewann, wurde es letztlich ein Lautsprechersystem von Definitive Technology – welches bis heute noch seinen Dienst im Wohnzimmer des Testredakteurs verrichtet. Ohne sich die Monitor Audio-Lautsprecher je angehört zu haben…

Jeder hat eine zweite Chance verdient – Auch Matthew Eisengruber

Und wie der Zufall es so will, gab es Jahre später eine Möglichkeit, die seinerzeit vertane Chance, Monitor Audio selbst zu hören, nachzuholen. Nämlich, als es um den Test des besagten Monitor Audio Gold Cinema 200 5G-Sets ging!

Und als wäre diese Gelegenheit an sich nicht schon verlockend genug, gab es noch „die Kirsche auf der Sahne“, den gerade frisch vorgestellten Monitor Audio Anthra W10 als Subwoofer zum Test obendrauf.

Ja, da hatte der arme Paketbote ganz schön was zu schleppen…

Das Auge isst mit – Oder hört; in diesem Fall

Monitor Audio Gold 5G neben Klavier

Klar, Lautsprecher haben vor allem die Aufgabe, gut zu klingen. Aber es spricht nichts dagegen, dass sie auch schön anzusehen sind. Und das trifft auf die frisch ausgepackten Lautsprecher voll zu. Die Lautsprecher der Gold-Serie waren allesamt im edlen, hochwertig lackierten Ebenholz-Finish -und hatten dadurch eher die Anmutung von hochwertigen Instrumenten, denn von klingenden Boxen. Instrumente, so wunderschön verarbeitet, dass sie völlig selbstverständlich auch einen Platz neben beispielsweise einem Klavier im Wohnzimmer finden könnten.

Und auch der in schwarzen Hochglanzlack gehüllte Subwoofer stand diesem Eindruck in nichts nach.Monitor Audio Anthra W10 1G Lifestyle

Eher im Gegenteil: Was ihn noch interessanter machte, ist sein kompakter „Fußabdruck“; sprich: die geringe Stellfläche, die der Subwoofer benötigte.

Anschluss gesucht – Und auf vielfältige Art und Weise gefunden

Bei den passiven Lautsprechern gibt es keine großen Überraschungen. Jeder der Lautsprecher lässt sich über praktische Bi-Wire-Anschlüsse verkabeln, was dem geneigten Hörer eine Vielzahl an Verstärkeroptionen eröffnet.

Deutlich spannender wird es dann beim Subwoofer Anthra W10. Nicht nur, dass dieser sowohl RCA- als auch XLR-Anschlüsse (und zwar als Ein- und Ausgänge!) besitzt, sondern auch einen praktischen, parametrischen 8-Band-Equalizer, der sich bequem über die MaestroUnite-App konfigurieren lässt.

Monitor Audio Anthra W10 Rueckseite

Eine Gelegenheit, die sich der Testredakteur natürlich nicht entgehen lässt, flugs die App runterlädt, seinen Raum wie REW vermisst und dann bequem den Frequenzgang des Subwoofers an den Raum anpasst (wenn Sie sich tiefer für das Thema Raumeinmessung via REW interessieren, empfehlen wir unseren Subwoofer-Guide Teil 4). Besonders beeindruckend fand Matthew dabei, wie schnell er in der Lage war, mit der App Korrekturen vorzunehmen und den Bass zu optimieren.

Der Spaß kann beginnen – Aber erst wird noch verkabelt…

Lautsprecher sind stets nur ein Part der Gleichung; ohne akkuraten Verstärker geht hier gar nichts. Und so, wie es sich für einen Test in dieser Leistungsklasse gehört, stand auch ein passender AV-Receiver in Form des Denon AVC-X6500H mit je 205 Watt Leistung pro Kanal zum Test parat.

Das ganze System wurde per REW eingemessen und die Pegel gematcht; weitere Einmessfunktionen wie das in den AV-Receiver integrierte Audyssey. Lediglich der Subwoofer-EQ kam zum Einsatz. Und aufgestellt wurde das ganze System in einem recht großen Raum mit fünf Metern Breite, sieben Metern Tiefe und 2,3 Metern Höhe.

…und erste Eindrücke gesammelt – Mit interessanten Beobachtungen

Was Matthew zuerst auffiel, war der sanfte Roll-Off im Hochtonbereich, der dafür sorgte, dass er die Lautsprecher stundenlang hören konnte. Ohne, dass sich die gefürchtete „Ear Fatigue“ einstellte – also der Effekt, dass die Ohren irgendwann „müde werden“ und die Anlage ausgeschaltet wird. Im Gegenteil hörte Matthew deutlich lauter als sonst, was definitiv für die Lautsprecher spricht.

Bei Filmen fiel auf, wie gut die Sprachverständlichkeit des Sets war. Normalerweise fragt seine Frau mindestens einmal pro Filmabend „Was haben sie gerade gesagt?“. Nicht so mit dem Gold Cinema 200 5G – und das, obwohl sie zwei von vier kompletten Filmen mit ihm gemeinsam geschaut hat.

Der letzte „erste“ Eindruck war die Tiefe, die die Lautsprecher boten. An die Räumlichkeit seiner Dipol-Lautsprecher von Definitive Technology gewöhnt, kamen die Gold 100 5G diesem Eindruck verdammt nah, ohne allerdings die lästigen Reflexionen an den Wänden zu verursachen – was eine klare Ortung des Geschehens zuließ. Ganz anders als mit seinen eigenen Lautsprechern.

Los geht’s! – Und zwar mit einem Auftrag im Namen ihrer Majestät

Monitor Audio Gold Cinema im Wohnzimmer

Ein hervorragender Prüfstein für Tests ist der James Bond-Klassiker „No Time to Die“. Matthew kennt diesen Film besonders gut, hat er ihn doch unter anderem bereits zweimal im Kino gesehen. Und das nicht in „irgendwelchen“ Kinos, sondern den Edelkinos Cheshire Oaks IMAX und dem Everyman in Liverpool (Anm. d. Red.: Wobei insbesondere das Everyman definitiv einen Besuch wert ist!). Aber zurück ins heimische Kino…

Die feinen Nuancen der einzelnen Stimmen waren zu jeder Zeit klar heraushörbar. Im Film wird zum Beispiel auch viel über In-Ear-Kopfhörer und Laptops kommuniziert – und all diese Stimmen waren klar zu unterscheiden und klangen lebensecht. Und auch sonst war jedes Detail klar und präsent heraushörbar. Beispielsweise die Meereswellen im Hintergrund, in der Szene, in der sich James Bond mit dem Bösewicht Safin unterhält.

Mit Gold auf Drogenjagd – Im Thriller „Sicario“

Schon die erste Szene in Sicario ist extrem beeindruckend – mit einer mächtigen Explosion. Und auch wenn die Wucht der Explosion hier nicht körperlich spürbar war, erschreckte einen die Gewalt der Explosion doch ganz gehörig. Im Film gibt es zudem eine ganze Reihe von Helikopterszenen, in denen Hubschrauber über den Kopf der Zuschauer hinwegfliegen. Tja, und wenn die Lautsprecher vielleicht ein bisschen was vermissen lassen, hier klangen sie, als wären sie zweimal so groß als sie eigentlich sind und vermittelten fast schon Dolby Atmos-Feeling.

Der Anthra W10 liefert im Test – Und zwar akkuraten, präzisen Bass

Gemessen an der Raumgröße und den restlichen Lautsprechern könnte man meinen, dass der – mit 10“ relativ kleine – Anthra W10 ein wenig auf verlorenem Posten steht. Und auch wenn er die Grenzen der Physik im Test ein Stück weit aufzeigt, indem er nicht das allerletzte Hertz im Bass „ausgräbt“, überzeugt er dann doch – und zwar mit einer extrem ausgewogenen und akkuraten Performance. Und das auch bei abartigen Pegeln, die das Sofa zum Wackeln bringen.

Okay, Filme kann das System, aber wie sieht’s bei Musik aus? – Lesen Sie einfach weiter

Da das Gold Cinema 200 5G pünktlich rund um Halloween angeliefert wurde, war klar, dass das Thema auch seinen Platz in der Playlist des Autors wiederfinden musste. Und so kamen unter anderem solch illustre Bands wie Rob Zombie, Stabbing Westward, Korn und Avenged Sevenfold zum Einsatz. Und diese Bands gehören nicht nur zu den Favoriten des Testautors, sondern führen oftmals auch zur vorhin schon erwähnten „Ear Fatigue“ – also, der „Ermüdung der Ohren“. Was irgendwann unweigerlich bedeutet, dass der Hörabend aufgrund der hohen Frequenzen nun vorbei ist.

Nicht so mit der Monitor Audio Gold-Serie! Statt Müdigkeit stellte sich hier die Lust am Pegel ein und Matthew drehte immer noch ein Stückchen lauter. So war beispielsweise „Hail to the King“ von Avenged Sevenfold ein besonderes Vergnügen, bei dem die Rhythmusgitarre von links kommt, das Schlagzeug aus der Mitte und die Stimmen sich überlagert, wenn die Gitarren ins Stereobild übergehen und verschmelzen. Schloss man die Augen, entstand praktisch eine dreidimensionale Bühne, auf der man sich die Instrumente alle vorstellen und sie praktisch „sehen“ konnte.

Die musikalische Darbietung war sogar so mitreißend, dass der Testredakteur sich fast seine eigene Les Paul geschnappt und mitgespielt hätte, sich aber am Ende dann doch dafür entschied, das Feld allein den Profis zu überlassen.

Ein letztes Mal im Test Bühne frei für den Monitor Audio Anthra W10

Monitor Audio Anthra W10 Schwarz

Überzeugt das Gold-Set im Test mit seiner hervorragenden Geschlossenheit, ging es jetzt doch noch einmal darum, den Anthra W10 im Speziellen zu testen und seine Grenzen auszuloten. Und wie macht man das am besten? Natürlich mit Hip-Hop und Rap mit vertrackten Basslinien und harten Kickdrums!

Und was soll man sagen, auch hier gab es keine großen Überraschungen und der Anthra W10 glänzt auf ganzer Linie. Wo die Hauptlautsprecher mit ihrer seidenweichen Wiedergabe und ihrer entspannten Gangart brillieren, überzeugt der Anthra im Tieftonkeller mit seiner Präzision und Akkuratesse. Jede Feinheit im Bass wurde präzise wiedergegeben, ohne den Rest des Mixes zu überlagern. Wo weniger leistungsfähige Subwoofer klingen, als wären sie durchgebrannt, liefert der Anthra W10 gnadenlos und auf den Punkt genau.

Das Fazit zum Test des Monitor Audio Gold Cinema 200 5G mit Anthra W10

Das komplette System verströmt einen Hauch von Luxus mit seiner hochwertigen Verarbeitung und der eleganten Anmutung und man kann sich gut vorstellen, wie der stolze Besitzer viele lange Hörabende mit dem System verbringt, während er an seinem Lieblingsgetränk oder einem Glas Wein nippt. Der Klang ist ausgewogen, kann aber auch richtig mächtig auftreten, wenn man die Lautstärke am System erhöht – und das, ohne die klangliche Balance zu verlieren.

Und ja, Matthew bereut es definitiv, sich nicht früher Monitor Audio angehört zu haben…

Und die am Ende vielleicht alles entscheidende Frage: Soll ich mir das System kaufen?

Nun, auch wenn diese Frage natürlich am Ende jeder für sich selbst beantworten muss, spricht Matthew eine klare Empfehlung aus. Wer auf der Suche nach einem Lautsprechersystem für das heimische Wohnzimmer ist, dass sowohl bei Musik als auch bei Filmen zum Einsatz kommen soll, sollte sich das Monitor Audio Gold Cinema-System definitiv beim nächsten Fachhändler anhören.

Wem das Kinoerlebnis wichtiger als die Musikwiedergabe ist und zudem ein größeres Wohnzimmer hat, sollte allerdings auf einen größeren Subwoofer wie den Anthra W12 oder Anthra W15 zurückgreifen, um seine Filme nicht zu hören, sondern sie auch zu spüren.

Ob Musik oder Film, eins ist hingegen klar – Das System ist eine klare Empfehlung! Und ausgezeichnet mit dem AVForums Recommended-Award und 8 von maximal 10 Punkten.

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