Die Aufstellung von Subwoofern kann einen aufgrund der großen Wellenlänge im Bass schon vor Herausforderungen stellen. Diese Herausforderungen meistern Sie aber ganz einfach, wenn Sie diesen Artikel bis zum Schluss gelesen haben. Versprochen!
Hierbei handelt es sich um den ersten Teil unserer sechsteiligen Subwoofer-Guide-Serie. Die einzelnen Artikel teilen sich wie folgt auf:
Aber nicht komplett! Sprich: Der Subwoofer darf und sollte nach Möglichkeit in eine Raumecke gestellt werden, aber natürlich mit ein wenig Abstand zu den Wänden (zehn Zentimeter sind das Minimum). Und gern in die Ecke, die einem der beiden Frontlautsprecher am nächsten ist, da dadurch das Timing bzw. die Anpassung der Phase grundsätzlich erleichtert wird (dazu später in den weiteren Teilen mehr).
Aber warum sollte der Subwoofer in die Ecke gestellt werden? Nun, dafür gibt es zwei gute Gründe. Zum einen ergibt sich durch die drei angrenzenden Wände (Boden und die beiden Seitenwände) ein Plus von neun Dezibel im Schalldruck (was fast einer Halbierung der benötigten Leistung für den gewünschten Pegel entspricht – wir also wesentlich mehr Reserven haben).
Und zum anderen ist es so, dass sich unweigerlich Auslöschungen durch Reflexionen von der Wand ergeben. Umso weiter der Subwoofer von der Wand weggezogen wird, desto höher liegen diese zwar, aber sie sind trotzdem unvermeidbar. Wird der Subwoofer nun nah an der Wand positioniert, fallen diese zwar nicht weg, sind aber sehr gut zu beherrschen, und lassen sich im Zweifelsfall sogar über einen parametrischen Equalizer (siehe Subwoofer-Guide Part 4) bequem wegfiltern bzw. kompensieren.
Gelegentlich sieht man, dass Subwoofer in der Mitte des Raumes zwischen die Frontlautsprecher gestellt werden. Das Argument dafür lautet, dass der Subwoofer ja die Bassanteile beider Frontlautsprecher wiedergeben muss und er daher in der Mitte dieser beiden aufgestellt werden sollte. So einleuchtend die Erklärung, so problematisch ist sie gleichzeitig.
Das Problem bei einer mittigen Aufstellung ist, dass die Basswellen somit die gleiche Zeit zu den beiden Seitenwänden benötigen, von dort reflektiert werden und sich dann „perfekt“ am Entstehungsort treffen. Und sich dann dort entweder gegenseitig auslöschen oder aufzuaddieren, was zu massiven Überhöhungen führt. Darum sollte ein Subwoofer immer asymmetrisch im Raum aufgestellt werden, also nach Möglichkeit in einem Raumdrittel.
Der Subwoofer gibt dann trotzdem den Bass beider Lautsprecher sauber und präzise wieder, ohne dass man ihn orten kann (also hört, wo er steht), da die vom Subwoofer abgestrahlten Schallwellen extrem groß sind. So ist eine Schallwelle mit einer Frequenz von 40 Hertz beispielsweise über acht Meter groß, und damit ist kaum wahrnehmbar, ob sie nun von der linken (oder rechten) Raumecke abgestrahlt wurde, sondern Sie werden vielmehr von dem Klang „eingehüllt“.
So ein Subwoofer strahlt große Mengen an Energie in den Raum ab – und nutzt die angrenzenden Wände als Reflexionsfläche. Daher sollten die Wände möglichst fest sein und so wenig Schall wie möglich absorbieren. Wenn die beiden Ecken grundsätzlich gleichwertig sind, Sie aber die Wahl aus beispielsweise einer Trockenbauwand und einer gemauerten Wand haben, nehmen Sie bitte die deutlich festere Steinwand als Aufstellungsort für Ihren Subwoofer.
Kein Problem, auch dann können Sie Ihren Subwoofer bequem aufstellen. Und zwar im Idealfall auf einer gedachten Linie mit den beiden Frontlautsprechern. So haben Sie es nachher deutlich leichter, wenn es um die Einstellung der Phase des Subwoofers geht (dazu in den späteren Teilen des Subwoofer-Guides mehr).
Auch eine Positionierung auf der Seite des Hörplatzes kann sinnvoll sein, wenn es keinen Platz in der Front gibt. Achten Sie auch hier darauf, den Subwoofer nicht mittig zwischen den reflektierenden Seitenwänden zu positionieren, sondern nach Möglichkeit in einem Raumdrittel, um Auslöschungen oder Überhöhungen im Bass vorzubeugen.
Wenn Sie sich für eine Raumecke bzw. eine grundsätzliche Position entschieden haben, kann der Spaß eigentlich auch schon losgehen. Suchen Sie sich ein Musikstück mit schnellen und harten Bässen aus und lassen Sie es bei mittlerer Lautstärke über Ihre Anlage und Ihren Subwoofer laufen. „Mittlere Lautstärke“ meint dabei, dass die Musik Spaß machen soll, es aber eben auch keine „Partypegel“ sind. Und von da aus gibt es zwei Möglichkeiten:
Nun setzen Sie sich auf Ihren Hörplatz und hören sich das Musikstück für etwa 30 Sekunden an. Dann verrückt Ihr (Hör-)Partner den Subwoofer um etwa zehn Zentimeter in den Raum rein bzw. nach links oder rechts und hören Sie das gleiche Stück erneut. Wiederholen Sie den Vorgang immer wieder, bis Sie den besten Platz gefunden haben. Also den Platz, an dem der Bass am lautesten ist (und der Subwoofer trotzdem sinnvoll in den Rest der Einrichtung passt).
Auch wenn Sie keinen Spielpartner haben, müssen Sie nicht auf die perfekte Position bei Ihrem Subwoofer verzichten. Aber mit ihm die Plätze tauschen. Sie schalten also ebenfalls wieder die Musik an und lassen sie laufen, allerdings mit dem Subwoofer auf Ihrem Hörplatz. Und Sie setzen (oder besser: legen) sich auf die möglichen Stellplätze Ihres Subwoofers. Der Platz, an dem der Subwoofer am kräftigsten hörbar ist, ist dann der richtige. Und Sie können die Plätze wieder tauschen.
Wenn der Subwoofer einmal seine finale Position gefunden hat, geht es darum, ihm noch den richtigen Stand zu verleihen.
Bei Hartböden wie Parkett, Laminat oder Fliesen sollten Gummifüße verwendet werden. Im Idealfall sind diese - wie bei der Monitor Audio Anthra-Serie - sogar höhenverstellbar, um Unebenheiten im Boden auszugleichen. Dadurch wird der Subwoofer vom Boden abgekoppelt und Vibrationen vom Subwoofergehäuse können sich somit praktisch nicht mehr auf den Boden auswirken – und es gibt kein lästiges Dröhnen und Mitschwingen.
Wenn der Subwoofer auf einem relativ weichen Untergrund wie beispielsweise einem Teppich aufgestellt werden soll, ergibt es Sinn, den Subwoofer auf Spikes aufzustellen. Also kegelförmigen Metallspitzen, die dann durch den Teppich pieksen und den Subwoofer am darunterliegenden Estrich oder Beton ankoppeln. Auch dadurch haben die unter Umständen entstehenden Vibrationen des Subwoofergehäuses keine Chance mehr, sich auf den Fußboden auszubreiten und für nerviges Dröhnen und Mitschwingen zu sorgen.
Und zwar mit Teil 2 (wenn Ihr Subwoofer keinen parametrischen Equalizer hat) oder mit Teil 3 (wenn Ihr Subwoofer über einen parametrischen Equalizer verfügt) unseres Subwoofer-Guides.