Die Einstellung eines Subwoofers ist im Grunde ein ganz einfacher, vierstufiger Prozess, an dessen Ende perfekter Bass steht. Wie der Prozess aussieht? Klären wir im Folgenden!
Hinweis: Hierbei handelt es sich um Teil 2 unseres Subwoofer-Guides, der sich allgemein mit den Grundlagen zur Einstellung von Subwoofern beschäftigt. Wenn Sie einen Subwoofer mit parametrischem Equalizer wie die Monitor Audio Anthra-Serie besitzen, empfehlen wir Ihnen stattdessen direkt zu Teil 3 unseres Subwoofer-Guides zu springen. Hier geht es zum dritten Teil.
Hierbei handelt es sich um den zweiten Teil unserer sechsteiligen Subwoofer-Guide-Serie. Die einzelnen Artikel teilen sich wie folgt auf:
Wenn die Lautsprecher, in die der Subwoofer integriert werden soll, Bassreflexlautsprecher sind, sollten Sie die Bassreflexöffnungen verschließen. Dadurch werden Phasenfehler rund um die Tuningfrequenz des Lautsprechers vermieden, was es einfacher macht, die Phase des Subwoofers passend zur Phase des Lautsprechers einzustellen.
Zudem ist der Lautsprecher in der Lage, lauter zu spielen, wenn die Bassreflexöffnung verschlossen ist, da er von den extrem tiefen Frequenzen im Bass entlastet wird (die jetzt ja nun ohnehin durch den Subwoofer übernommen werden).
Wird der Subwoofer an einem AV-Receiver oder einem Stereoverstärker mit Bassmanagement angeschlossen, sollte dieser auch das Bassmanagement übernehmen (Einstellung der Trennfrequenz für den Subwoofer, Tiefpassfilter usw.).
Etwaige Hilfsmittel wie ein Bass Boost oder Ähnliches sollten ausgeschaltet und die Verstärkung des Subwoofers im Verstärker (oft auch „Gain“ genannt) auf Null bzw. Neutral gestellt werden. Auch der Tiefpassfilter/Low Pass Filter (abgekürzt „LPF“) sollte in diesem Schritt so hoch wie möglich eingestellt oder nach Möglichkeit sogar komplett deaktiviert werden (diesen stellen wir in einem späteren Schritt sauber ein).
Auch hier sollten sämtliche Eingriffe in den Frequenzgang deaktiviert werden (wie beispielsweise Equalizer, Bass Boost oder Ähnliches) und der Tiefpassfilter/LPF nach Möglichkeit deaktiviert oder – falls nicht deaktivierbar – so hoch wie möglich eingestellt werden.
Hinweis: Es sollte unbedingt vermieden werden, den Tiefpassfilter im AV-Receiver oder Stereoverstärker und im Subwoofer gleichzeitig zu nutzen, da dann das Musiksignal unnötigerweise doppelt gefiltert wird, was zu unschönen Verzerrungen führen kann.
Der Subwoofer-Eingang am Subwoofer (meist als „LFE“ bezeichnet) ist üblicherweise ungefiltert und verlässt sich darauf, ein bereits vom Verstärker gefiltertes Signal zu bekommen.
Wenn Sie einen AV-Receiver oder Stereoverstärker mit automatischer Einmessung verwenden, nutzen Sie diese jetzt. Der Verstärker nimmt dann alle Einstellungen automatisch vor und stellt diese üblicherweise auch relativ gut ein. Wenn Sie einen Verstärker ohne automatische Einmessfunktion nutzen oder sich auf die automatische Einmessfunktion nicht verlassen möchten, geht es mit den folgenden Hinweisen weiter.
Stellen Sie den Gain/die Lautstärke am Subwoofer auf die kleinstmögliche Einstellung (üblicherweise bedeutet das, den Drehregler entgegen dem Uhrzeigersinn ganz nach links zu drehen). Spielen Sie nun einen bassintensiven Titel auf Ihrer Anlage und erhöhen Sie den Gain/die Lautstärke an Ihrem Subwoofer so weit, dass der Subwoofer Ihre Lautsprecher klar übertönt, ohne zu verzerren.
Der Subwoofer wird jetzt alle ihm zugeführten Frequenzen wiedergegeben, was bedeutet, dass er nicht nur Bass, sondern auch Mittel- und unter Umständen sogar Hochtonanteile abspielt. Zeit für den Tiefpassfilter! Denn dieser macht genau das, was der Name schon andeutet: Tiefe Frequenzen dürfen passieren (werden also „durchgelassen“), hohe Frequenzen hingegen werden ausgesperrt.
Also: Stellen Sie den Tiefpassfilter langsam immer tiefer, bis unerwünschte Mittel- und Hochtonanteile wie Stimmen oder Gitarren aus dem Subwoofer nicht mehr zu hören sind, sondern nur noch satter, knackiger Bass übrigbleibt.
Der Tiefpassfilter ist eingestellt und es wird nur noch Bass wiedergegeben. Zeit, dem Subwoofer das richtige Timing zu verpassen.
Es kann – je nach Aufstellsituation der Lautsprecher und des Subwoofers – dazu kommen, dass der Bass des Subwoofers an sich zwar knackig ist, er aber zeitlich mit den Lautsprechern auseinanderfällt – sich also nicht harmonisch in die Hauptlautsprecher einbindet. Dieses Problem lässt sich mit dem Phasenregler beheben.
Setzen Sie sich auf Ihren Haupthörplatz und spielen Sie erneut ein bassintensives Stück ab. Drehen Sie nun so lang schrittweise am Phasenregler, bis der Bass „einrastet“ und der Bass des Subwoofers nicht mehr von den Hauptlautsprechern zu unterscheiden ist.
Nachdem die richtige Einstellung des Tiefpassfilters und der Phase gefunden wurde, geht es an die Lautstärke. Dazu regeln Sie die Lautstärke/den Gain-Regler schrittweise so lange herunter, bis der Bass sauber eingebunden ist, ohne die Lautsprecher zu übertönen.
Hinweis: Aus eigener Erfahrung ist die „richtige“ Lautstärkeeinstellung die, bei der Sie das Gefühl haben, dass alles perfekt passt – und den Subwoofer dann noch mal drei Dezibel leiser drehen. Wir neigen dazu, den Bass lauter einzustellen, als er in der Realität wirklich ist, was zu einem „boomy Bass“ – also einem zu mächtigen Bass führt. Letztlich entscheidet aber natürlich nur Ihr Ohr und Hörgeschmack.
Nachdem der Subwoofer „über alles“ passend eingestellt wurde, geht es – sofern der Subwoofer dies unterstützt - an das Feintuning via Equalizer.
Damit lassen sich dann gezielt „Löcher“ bzw. Überhöhungen im Bass angehen und entsprechend korrigieren oder eben der Bass nochmal ein Stück weiter an den eigenen Hörgeschmack angepasst werden. Wie genau dabei vorzugehen ist, entnehmen Sie bitte der Anleitung Ihres Subwoofers – oder lesen in Teil 3 unseres Subwoofer-Guides weiter. Hier geht es zum entsprechenden Beitrag.
Und dann bleibt eigentlich nichts anderes mehr übrig, als Ihnen viel Spaß mit Ihrem Subwoofer zu wünschen, und wir empfehlen, sich bei Fragen direkt an Ihren Fachhändler zu wenden.