„Kompaktes Biest“ und „Mikro-Rottweiler“, so beschreibt Richard Stevenson den neuen Monitor Audio Anthra W15 beim ersten Aufeinandertreffen. Und das schon, ohne ihn überhaupt gehört zu haben. Wie er darauf kommt und was er nach dem Hörtest denkt, lesen Sie in unserer deutschen Zusammenfassung.
Bei diesem Testbericht handelt es sich um eine deutsche Zusammenfassung des englischen Testberichts des Home Cinema Choice-Magazins. Den kompletten Testbericht können Sie mit einem Klick als PDF herunterladen: Download Testbericht Monitor Audio Anthra W15 im Home Cinema Choice-Magazin.
Der Preis für den Subwoofer lag zum Testzeitpunkt bei 3149.-€/Stück in Deutschland.
Als der Subwoofer geliefert wurde, wunderte sich Testredakteur Richard Stevenson erstmal ein wenig über das angestrengte und verzerrte Gesicht des Paketboten, ist der Karton doch recht übersichtlich groß – erst recht, wenn man bedenkt, dass darin ein 15“-Subwoofer lauern soll. Aber wie so oft, der Schein trügt! Denn der Karton ist zwar tatsächlich relativ klein für so ein Monster, aber das Gewicht liegt trotzdem bei mehr als 35 Kilogramm – und sorgt somit auch schnell für „dicke Backen“. Zumindest bei demjenigen, der den Subwoofer durch die Gegend tragen darf…
Aber keine Sorge, wem der Anthra W15 zu schwer ist, für den gibt es noch die kleineren (und leichteren) Modelle Anthra W12 (28,5 Kilogramm) und Anthra W10 (20 Kilogramm), sollte das Gewicht und die Transportabilität entscheidend sein. Wir glauben es zwar nicht, aber naja.
Wenn man ein wenig nachforscht, kommt man schnell darauf, wo das Gewicht beim Anthra W15 eigentlich herkommt. Die Seitenwände sind stolze 25 Millimeter stark und aus MDF, die Schallwand an sich sogar 36 Millimeter stark! Im Inneren des Subwoofers lauert zudem eine mächtige, 1.400 Watt starke Class D-Endstufe vom dänischen Marktführer Pascal, die nicht nur für ein hohes Gewicht, sondern auch für mächtig Leistung, aber auch Kontrolle und Struktur im Bassbereich sorgt.
Und wenn man sich all diese Eigenschaften vor Augen führt, versteht man wahrscheinlich auch schnell, wo die Assoziation mit einem „Mikro-Rottweiler“ herkommt… Und wo wir gerade beim Thema sind: Auch die Verarbeitung mit ihrem edlen Hochglanzlack in Schwarz hält höchsten Standards stand – wie eben der Crufts – der weltweit größten und wichtigsten, jährlich im britischen Birmingham stattfindenden Rassehundeshow.
Aber jetzt noch jemand anfängt, mit dem Schwanz zu wedeln oder zu bellen, widmen wir uns lieber wieder dem zum Test eingetroffenen Monitor Audio Anthra W15 selbst.
Bei der Endstufe verlässt man sich auf die bestens beleumundeten Endstufen von Pascal, bei der Treibertechnologie (und dem Gehäuse) übernimmt man aber selbst das Ruder. Schließlich hat man die dafür notwendige Technologie seit Jahrzehnten im eigenen Haus konstant weiterentwickelt und kennt daher auch jedes Detail.
Die Profis unter Ihnen werden es schon erahnen: Es geht natürlich um das von Monitor Audio entwickelte C-CAM als Membranmaterial; sprich: Ceramic-Coated Aluminium/Magnesium. Dabei handelt es sich – wie der Name schon andeutet – um ein Gemisch aus Aluminium und Magnesium, welches mit einer hauchdünnen Schicht Keramik überzogen ist, um die Festigkeit der Membran weiter zu steigern.
Apropos „Festigkeit“: Wenn Sie sich die Membran aus der Nähe betrachten, werden Sie feststellen, dass die Membran einen „Hagelschaden“ hat. Dieser Hagelschaden entpuppt sich bei noch genauerer Betrachtung als sechseckige Vertiefungen in der Membran, die diese noch fester und verwindungssteifer machen – und damit noch höhere Pegel und mehr Tiefgang im Bass ermöglichen.
Wie eingangs schon besprochen bringt der Anthra W15 mit seinen über 35 Kilogramm ein doch recht stattliches Gewicht auf die Waage. Die will man aber nicht unbedingt blank auf dem Fußboden stehen haben. Allein schon, weil sich sonst die unvermeidbaren Vibrationen vom Subwoofer auf den Boden übertragen würden. Und somit gegebenenfalls auch auf den Nachbarn…
Darum sind im Lieferumfang vier praktische, weil individuell höhenverstellbare Füße dabei, die zudem gummiert sind, damit der Subwoofer auch auf empfindlichen Böden wie Parkett oder Laminat aufgestellt werden kann. Wer Teppichboden hat und den Subwoofer trotzdem gern sauber ankoppeln möchte, freut sich über die natürlich ebenfalls im Lieferumfang befindlichen Spikes, die dem Subwoofer noch mehr Standfestigkeit verleihen.
Sie sehen: Es ist an jedes Detail gedacht.
Der Anthra W15 ist korrekt eingestellt, wenn man ihn nicht mehr hört – er sich also absolut harmonisch in den Rest des Lautsprecherensembles einbindet, ohne sich selbst in den Vordergrund zu stellen. Damit Sie jederzeit sicher sein können, dass der Subwoofer mitspielt (oder eben nicht), hat er eine praktische LED in der Front integriert, die Ihnen den Status des Subwoofers verrät. Und wen das stört, der dimmt die LED einfach herunter oder schaltet sie komplett ab. Ganz einfach (und praktisch).
Ebenfalls recht informativ ist das LC-Display auf der Rückseite, über das sich mittels des direkt daneben befindlichen Drehreglers die wichtigsten Einstellungen wie beispielsweise die Lautstärke flott und einfach einstellen lassen. Praktisch, wenn Sie mal nicht Ihr Handy zur Hand haben sollten, um den Anthra W15 und den darin integrierten parametrischen 8-Band-Equalizer mittels der für iOS und Android verfügbaren MaestroUnite-App zu steuern und konfigurieren.
Wie Sie es von einem Subwoofer gewohnt sind, gibt es natürlich die obligatorischen RCA-Anschlüsse im Stereoformat, um jeden Stereoverstärker oder AV-Receiver entsprechend anzubinden. Und wenn es nur Mono (beispielsweise vom AV-Receiver) sein soll – das kann er natürlich auch. Für längere Kabelwege steht zusätzlich auch ein Satz XLR-Anschlüsse parat, über den eventuelles Rauschen vollständig eliminiert wird. Schön gemacht!
Neben den RCA- und XLR-Eingängen und dem 12-Volt-Triggeranschluss gibt es auch dazu passende RCA- und XLR-Ausgänge, die praktisches Daisy Chaining ermöglichen. Sprich: Das Signal des Verstärkers kann vom Verstärker aus vom ersten Subwoofer zu einem zweiten Subwoofer und von dort zu einem dritten Subwoofer und von dort zu einem vierten Subwoofer weitergegeben werden, damit alle Subwoofer im Verbund spielen und exakt das gleiche Signal erhalten. Individuell konfiguriert werden können sie dabei natürlich trotzdem.
Also wenn Sie mehr Druck oder noch mehr Tiefgang wünschen: Die Monitor Audio Anthra-Serie macht’s möglich.
Ein immer noch sehr häufig nachgefragtes Feature ist eine automatische Einmessfunktion in Subwoofern. Auch der Testredakteur Richard Stevenson ist zuerst einmal leicht irritiert, dass eben diese bei einem Subwoofer dieser Preisklasse und mit solch einem leistungsfähigen Rechenwerk nicht an Bord ist.
Doch nach kurzer Überlegung kommt er zu dem Schluss, dass diese heute auch nicht mehr unbedingt nötig ist, da die Einmessfunktionen wie Dirac Live und Audyssey in modernen AV-Receivern so gut sind, dass eine weitere Einmessfunktion im Subwoofer nur unnötig Geld kostet. Und wer es ganz genau wissen will, nimmt sich ohnehin sein Smartphone in die Hand und konfiguriert sich seine Tiefpassfilter, Phase und Frequenzen mit passendem Q-Factor ohnehin nach eigenem Gusto.
Für einen Subwoofer seiner Größe sieht er dank seines geschlossenen Gehäuses und seinem edlen Design sehr edel aus. Und so, wie er aussieht, so klingt er auch. Hier wird nicht stumpf gebolzt, sondern der Bass wird mit viel Tiefgang und Präzision, aber eben auch mit aberwitzigen Pegeln in den Raum gepumpt – wenn der geneigte Zuhörer dies denn wünscht. Das macht ihn zu einem hervorragenden Spielpartner zum Musikhören, aber dank seiner Pegelfestigkeit eben auch interessant fürs Heimkino.
Das beweist auch und vor allem der Hörtest. Einmal richtig im Raum aufgestellt geht es los mit „Red Notice“ auf Netflix und der Szene, in der Dwayne Johnson Ryan Reynolds durch das Museum jagt und es währenddessen überall klappert, rattert und scheppert durch das Stück für Stück einstürzende Gerüst und den Menschen, die darauf gestanden haben. Und wenn der Pegel einmal korrekt eingestellt ist, gibt es richtig tiefen, präzisen und detaillierten Bass.
Genau wie in der Szene, in der der Porsche Taycan mit einem wütenden Brüllen zu den Klängen von Rage Against the Machine aus seiner Garage schießt, um nur Sekunden später von einem Wohnmobil gerammt zu werden. Die Kollision der beiden Fahrzeuge führt zu einem mächtigen, raumfüllenden Knall, der durch den Subwoofer wirkt, als würden zwei Planeten aufeinandertreffen.
Im Test beweist sich der Monitor Audio Anthra W15 als Subwoofer mit einem großen, raumfüllenden Bass, der reich an Details und mit ordentlich Tiefgang spielt. Alles Dinge, die hervorragend ins Heimkino passen.
Aber: Hinter seinem schwarz glänzenden hübschen Äußeren steckt noch mehr – nämlich ein audiophiler Auftritt im Stereoeinsatz. Einmal mit einem Marantz AMP10 im Brückenmodus und richtigen großen Standlautsprechern kombiniert und den Equalizer nach den eigenen Wünschen konfiguriert überzeugt er mit einem unerhörten Tiefgang und Druck bei Musik. Und noch mehr! Denn – auch wenn es schwer zu erklären ist – verleiht er Stimmen Wärme und Körper, während er höheren Frequenzen Raum verleiht.
Bestes Beispiel dafür ist die Stimme des französischen Künstlers Yoann Lemoine auf Woodkids "Highway 27" (Tidal). Hier wurde der Stereomix durch den Anthra W15 noch einmal deutlich aufgewertet, indem er dem Gesang eine gewisse Kernigkeit und Realismus verlieh. Auf dem gleichen S16-Album kam der Track "Goliath" mit grollendem Bass und das Schlagzeug mit fabelhafter Texturierung daher.
„Monitor Audios Beschreibung der Musikalität und des Tiefgangs der Anthra-Reihe trifft auf den mächtigen W15 absolut zu - er ist einer der besten "Stereo-Musik"-Subwoofer, die ich in dieser Preisklasse gehört habe. Auch bei Filmen ist seine Performance atemberaubend, und es würde mich nicht überraschen, wenn er mit Hilfe einer REW/PC-Kalibrierung oder eines Bass-EQ-Systems eines Drittanbieters noch mehr an Geschwindigkeit und Durchschlagskraft zu bieten hätte. Alle Zutaten sind vorhanden: jede Menge Power, ein praktisch resonanzfreies Gehäuse und der hochentwickelte 15-Zoll-C-CAM-Treiber. Dieser Subwoofer ist ein erstklassiger Allrounder!“
Richard Stevenson für Home Cinema Choice im April 2024 im Test über den Monitor Audio Anthra W15
„Highly Recommend“ also „Absolute Empfehlung” – mit dieser Auszeichnung geht der Monitor Audio Anthra W15 stolz vom Platz. Wir können das bestens nachvollziehen und legen Ihnen ans Herz, sich dieses Biest von einem Subwoofer einmal selbst anzuhören und zu erleben.
Wenn Sie mehr über diesen ausgezeichneten Subwoofer wissen möchten oder ihn direkt selbst probehören wollen, geht es hier mit einem Klick zur kompletten Übersicht der Monitor Audio Anthra-Serie inklusive Händlerübersicht.
Wir wünschen viel Spaß beim Lesen und Entdecken!