Getestet zum Preis von 1599.-€.
Hierbei handelt es sich um eine Zusammenfassung des Testberichts von Technic 3D-Magazin aus Dezember 2019. Den vollständigen Testbericht lesen Sie direkt bei Technic 3D.
Zumindest, wenn es um Deutschland geht. Denn weltweit ist das bereits 1985 in England gegründete Unternehmen ein echtes Schwergewicht. Vor allem bekannt für seinen Plattenspieler Roksan Xerxes 20 Plus, fertigt man doch auch exzellente Verstärker, CD-Player und mehr.
Verstärker wie den Roksan K3, um den es heute gehen soll.
Der vollständig analog aufgebaute Verstärker bringt propere 14 Kilogramm auf die Waage und punktet mit sauberen 220 Watt Sinusleistung pro Kanal (!). Damit ist das Ziel schon mal klar: Spitzenklasse.
Auch beim genaueren Hinschauen gibt sich der Roksan K3 keine Blöße. Hier warten hochstabiles Stahlblech und eine massive, 6 mm starke Aluminiumfront auf den freudigen Besitzer. Die Beschriftung der Bedienelemente ist sauber in die Front eingraviert, die Bedienelemente selbst sind sauber und präzise eingelassen und wertig ausgeführt.
Wichtiges Detail für Stromsparer: Einen Netzschalter hat das Gerät selbstverständlich auch. Aber nicht, wie oftmals üblich, prominent auf der Frontplatte oder nur mittels „blindem Angeln“ erreichbar auf der Rückseite, sondern clever versteckt unten links unterhalb der Frontplatte.
Tadellose Verarbeitungsqualität, bis auf ein Detail, welches dem Tester aufgefallen ist: Der Lautstärkeregler. Dieser ist zwar massiv ausgeführt und lässt sich geschmeidig drehen, fühlt sich aber auch ein wenig nachgiebig an, was ihm untypisch erscheint. Nun, was zählt ist, dass der Regler sauber seine Arbeit verrichtet, und das tut er tadellos.
Auch bei der Beschriftung beziehungsweise Gravur an der Front ist man sich nicht ganz sicher. Auf der einen Seite sind diese kontrastarm und dadurch etwas schwerer ablesbar als üblich, auf der anderen Seite fügen diese sich aber auch harmonisch ins Gesamtbild ein und lassen die Front „wie aus einem Guss“ wirken. Geschmacksache. Zudem dieses „Problem“ auch nur die Variante in Silber (bei Roksan „Anthracite“ genannt) betrifft. Die Variante in Schwarz („Charcoal“) ist diesbezüglich deutlich besser ablesbar.
Keine Fragen offen hingegen bleiben bei den allesamt vergoldeten, perfekt angeordneten und deutlich beschrifteten Anschlüssen auf der Rückseite.
Das Stahlblechgehäuse des Roksan K3 ist schnell abgenommen und offenbart einen freien Blick auf das Innenleben des Verstärkers. Und da kommt Freude auf! Neben den mächtigen Ringkern-Transformator gesellt sich eine hochwertig bestückte und durchdacht aufgebaute Epoxy-Platine. Das vermeidet nicht nur „Kabelsalat“, sondern trägt auch entscheidend zur Betriebssicherheit und Servicefreundlichkeit bei. Oder wie Gerd Büsse im Test selbst anerkennend anmerkt:
„Eine perfekte elektrische Ausführung auf hohem Technologie-Niveau, welche die Handschrift jahrelanger Erfahrung im Verstärkerbau trägt!“
Gerd Büsse, Technic 3D im Dezember 2019
Handlich, gut strukturiert und wertig, so präsentiert sich die Fernbedienung zum Roksan K3 im Test. Die massive Metalleinfassung sorgt eine außergewöhnlich gute Haptik, die Tasten mit einem perfekten Druckpunkt. Lediglich die dezente Beschriftung macht ein Ablesen bei kleiner Beleuchtung etwas schwieriger.
Dieser Verstärker ist ein Held aus analogen Tagen – setzt mit integriertem Bluetooth mit aptX aber trotzdem einen Fuß in die digitale Welt der Musik. Ob Musik vom Smartphone, Tablet oder Computer, der Verstärker spielt mit. Natürlich steht damit auch die Tür für zahlreiche Musikdienste wie Tidal, Spotify, Deezer, Qobuz, Internetradio und mehr offen. Allesamt in CD-Qualität.
Neben den klassischen Hochpegeleingängen für CD-Player und Co. offeriert der Roksan K3 Vinyl-Liebhabern auch noch eine richtig gute MM-Vorstufe. Diese basiert auf dem Operationsverstärker NE5532 von Texas Instruments und garantiert hervorragenden Klang.
Das Ausstattungspaket wird abgerundet durch eine AV-Direct-Schaltung. Dadurch kann der K3 seine Endstufen nicht nur im Stereobereich nutzen, sondern auch im Heimkinoeinsatz (als Endstufe) seine Muskeln spielen lassen.
War diese Funktion im Test nicht unbedingt von Nöten, offenbart sich ihr Einsatzzweck, wenn man Heimkino und Stereo vereinen möchte. Denn so dient der Verstärker im Heimkino als Endstufe für die Frontlautsprecher, wodurch der AV-Receiver geschont wird und er den restlichen Kanälen mehr Leistung zur Verfügung stellen kann. Im Stereobetrieb hingegen läuft er exklusiv und der AV-Receiver kann ausbleiben.
Der eigentliche Vorteil davon ist aber: Das umstecken der Lautsprecherkabel vom AV-Receiver zum Stereoverstärker und zurück entfällt.
Im K3 kommt für den Kopfhörerausgang nicht nur eine „Alibi-Schaltung“ zum Einsatz, sondern eine völlig eigenständige Verstärkerschaltung mit 3,5 mm Klinkenanschluss, gut erreichbar auf der Front platziert.
Im weiteren Verlauf des Tests präsentierte sich diese als klanglich äußerst kompetent mit hervorragenden Klangeigenschaften.
Nun ist der Verstärker aus der K3-Serie schon ziemlich vollständig ausgestattet, aber es geht natürlich immer noch ein bisschen mehr. Wer eine CD-Sammlung sein Eigen nennt und Musik auch gern digital zuspielen möchte (zum Beispiel vom Computer), freut sich sicherlich über den separat erhältlichen Kompagnon, den Roksan CD-Player K3 CD Di.
Der überzeugt nicht nur mit dem gleichen klanglichen Niveau wie der Verstärker, sondern auch mit einem optischen und koaxialen Digitaleingang, der die Roksan K3-Serie damit elegant abrundet.
Die Bedienung des Verstärkers an sich gibt keine Rätsel auf und erweist sich als komfortabel und praxisgerecht. Wer es ganz genau wissen will, kann einen Blick ins (ausschließlich auf Englisch verfügbare) Benutzerhandbuch (in Papierform und als PDF verfügbar) werfen, um auch die letzten offenen Fragen zu klären. Darin sind dann auch solche Spezialitäten wie die AV-Direct-Schaltung als auch die 20-dB-Absenkung (mittels „Mode“-Taste) nochmal schlüssig erklärt.
Ein bisschen eigenwillig ist der Roksan K3 hingegen, wenn es um den Anschluss der Lautsprecherkabel geht. 4 mm Bananas finden beispielsweise hervorragend Anschluss und sitzen tief in der Buchse drin, wodurch auch die Kontaktfläche voll ausgenutzt wird. Fummelig wird es hingegen, wenn man versucht, „blankes“ Lautsprecherkabel zu verwenden. Denn dann bekommt man es mit den relativ eng beieinander liegenden Klemmen zu tun, die die Verkabelung bisweilen zum Geduldsspiel machen.
Sind die Kabel aber einmal angeschlossen, kann der Spaß beginnen. So, wie bei Gerd Büsse von Technic 3D, der sich dann im Labor an die Ermittlung der Messwerte gemacht hat.
Daten und Messwerte sind zwar nicht alles, gehören zu einer seriösen Bewertung eines Verstärkers aber unumgänglich dazu. Und beim Verstärker K3 sind diese auch eine wahre Pracht!
Ein Frequenzgang, der sich im Bereich von 3 Hertz bis hinauf zu 62 Kilohertz mit -3 dB misst, ein Klirrfaktor, der gegen Null tendiert und eine Leistungsabgabe, die nicht nur im Datenblatt steht
Und so schön Messewerte auch sind; übersetzt in die Realität bedeutet das, dass er auch vor leistungshungrigen Lautsprechern nicht einknickt und diese zu immensen Lautstärken antreibt und hohe Dynamikreserven bietet. Und das auch bei schwierigen, „unruhigen“ Spielpartnern mit kritischem Impedanzverlauf bis hinab zu 2 Ohm.
Die Kür liefert er dann bei der Messung des Ausgangswiderstands und Dämpfungsfaktors sowie Übersprechen und Rauschabstand ab. Auch hier: Test bestanden – mit Top-Werten!
Ausstattung passt, Messwerte top, also kommt man zum eigentlichen Thema: Wie klingt er denn nun? Das darf der Verstärker an gleich drei unterschiedlichen Lautsprechern beweisen. Und zwar an der der Monitor B&W 686 S2, der Nubert nuVero 110 und – ganz zu Beginn – an der Monitor Audio Silver 300.
Und um die Stärken (und Schwächen) des Verstärkers innerhalb seiner Zunft zu vergleichen, standen im Test zudem noch der Vollverstärker Creek Evo 50A und der Magnat Röhrenverstärker RV2 parat.
Die Monitor Audio Silver 300 ist ein relativ gutmütiger Spielpartner, die bereits an mittelklassigen Verstärkern hervorragend klingt. Leichtes Spiel für den Roksan K3 – und so brachte er sie schnell in den Bereich ihrer klanglichen Maximalleistung.
Im Vergleich mit dem Creek Evo 50A gab es hier nochmal eine leichte Steigerung bei der Auflösung komplexer Musikpassagen und die Höhen klangen noch sauberer. Aber insgesamt zeichnete sich ab: Der Verstärker ist unterfordert.
Was martialisch klingt angesichts der kompakten Bauweise der B&W bewahrheitet sich schnell im Klangtest. Äußerlich brav, ist sie elektrisch ziemlich zickig mit ihrem ganz eigenen Frequenz- und Impedanzverlauf und Phasendrehungen bis in kritische Bereiche.
Und am Roksan K3? Da legte die kleine 686 S2 im Hörraum los, dass es eine wahre Freude war. Offen und präsent in den Mitten und mit einer ungeahnten Sauberkeit in den Höhen, wie man sie von der kompakten Britin bis dato nicht kannte. Und auch im Bass war sie eine wahre Freude. Bauartbedingt limitiert, aber mit ungekanntem Druck und Präzision sowie jeder Menge Ausdruckskraft und schönen Klangfarben, ohne die feinen Details zu vernachlässigen.
Hier leistete der Roksan-Verstärker ganze Arbeit!
Die Nubert nuVero 110 ist die interne Referenz in der Testredaktion – und darf jetzt am Roksan K3 zeigen, was Sie drauf hat. Dazu kommt die in DMM (Direct Metal Mastering) produzierte Schallplatte „Fascination With Sound“ vom Produzenten-Mastermind Günther Pauler zum Einsatz. Und zwar das dritte Stück der D-Seite auf dem getunten Thorens TD 166 MK VI. Vorhang auf, Marianne Mellnäs betritt nebst großem Chor und Orgelbegleitung die Bühne und begeistert mit ihrer unglaublichen Sopranstimme. Eine Aufnahme, bei der der Anlage alles abverlangt wird. Tiefbass, Dynamik, Abbildungsvermögen und ein hoher Grad an Differenzierung.
Dieses Stück hat schon an einer anderen Referenz – dem Magnat RV2 (2.499.-€) – die Tester mit seiner spannungsgeladenen Atmosphäre in seinen Bann gezogen Mit dem Roksan K3 wiedergegeben, tat sich aber eine geradezu atemberaubend emotionale Dimension auf. Neben den eigentlichen Stärken der Nubert nuVero 110, nämlich grundehrlich und neutral aufzutreten, kamen auch noch eine elegante Geschmeidigkeit und ein natürlich-seidiger Glanz in der Stimme von Maria Mellnäs hinzu.
Was hingegen völlig abwesend war, war die von anderen Verstärkern bekannte, leichte Härte im Hochtonbereich der nuVero, die Mittendynamik hingegen wurde nochmal auf ein neues Niveau gehoben. Und der Tiefbassbereich? Ein audiophiles, höchst emotionales Erlebnis.
Jetzt könnte man auf die Idee kommen, dass Roksan dem K3 eine besonders hochwertige Phono-MM-Vorstufe spendiert hat und diese sich maßgeblich für den hervorragenden Klang verantwortlich zeichnet. Dieser Gedanke war schnell passé, nachdem der Roksan K3 CD-Player CD Di über klassisches Hochpegel angeschlossen wurde. Schnell die CD „Moonstruck“ von Label Stockfisch in die Schublade gelegt, „Long After You´re Gone“ ausgewählt und Chris Jones legt los. Mit perfekter Basswucht, höchster Transparenz und mitreißender Dynamik.
Und auch bei HiRes-Musikmaterial (in diesem Fall vom FiiO X3) brilliert der Verstärker mit Klangkultur. Eric Claptons Stimme beim Stück „Still i do“ war frei von Zischeln und der Künstler war unfassbar plastisch im Raum.
Steht nur noch Bluetooth auf der Liste – und auch die aptX-Verbindung wusste – im Rahmen ihrer Möglichkeiten – klanglich zu überzeugen und einmal mehr das hohe Niveau des Verstärkers zu verdeutlichen.
Üblicherweise zitieren wir das Fazit an dieser Stelle. Da sich Gerd Büsse allerdings sehr ausführlich geäußert hat, geben wir hier nur eine verkürzte Version wieder, ohne jedoch das Resultat zu verändern. Das Original in voller Länge lesen Sie direkt mit Klick auf den Link: Fazit zum Roksan K3 bei Technic 3D.
„Der Roksan K3 Vollverstärker ist ein Vertreter der klassischen Schule. Unter dem Dach von Monitor Audio in England konzipiert und dort auch vollständig produziert, präsentiert sich der Amp zurückhaltend gestaltet und hochwertig verarbeitet. Lediglich der mechanisch etwas instabil wirkende Lautstärkeknopf könnte Kaufinteressenten etwas verunsichern. Unter der stabilen Stahlhaube mit dicker Alu-Frontplatte arbeitet eine äußerst kräftige Verstärkerschaltung. Die diskret aufgebaute MOSFET-Endstufe liefert bei Bedarf bis zu 2x 220 Watt Sinusleistung an vier Ohm! […]
Mit dieser Klangleistung, welche von ausgezeichneten Messwerten untermauert werden, stößt der Roksan K3 unmissverständlich in die High End- Klasse vor und empfiehlt sich durchaus für höhere Aufgaben. Wir kennen aktuell keinen Vollverstärker in der 1500 Euro-Klasse, der dem Roksan K3 klanglich das Wasser reichen könnte. Bei Technic3D ist er deshalb ab sofort die Referenz in seiner Preisliga. Hochachtung, Roksan!“
Gerd Büsse, Technic 3D im Dezember 2019
Mit der Abschlussnote 1+, maximaler Punktzahl beim Klangpotenzial hat sich der Verstärker die Auszeichnung mit dem Top-Award redlich verdient und ist somit die neue Referenz bei Technic 3D!