„Auf in ferne Welten“ – so ist der Test des Plattenspielers Roksan Radius 7 der AUDIO TEST aus dem Januar 2020 überschrieben. Passt, denn mit diesem Dreher werden Sie audiophile Sternstunden erleben.
Wie bei einem Flug ins Weltall üblich, ist nur ein wenig Vorbereitung nötig… Hierbei handelt es sich um eine Zusammenfassung des Testberichts aus der AUDIO TEST, Ausgabe 01-2020 vom Januar 2020. Den vollständigen Testbericht können Sie direkt auf likehifi.de lesen.
Getestet zum Preis von 1.849.-€ im Januar 2020 bzw. 2.749.-€ inklusive Tonarm und Tonabnehmer.Acryl sieht nicht nur elegant aus, sondern hat auch klanglich handfeste Vorteile gegenüber Metall. Es ist nicht-magnetisch und dämpft Schwingungen effektiv ab. Und so hat sich Roksan beim Radius 7 nicht bloß für einen Plattenteller aus Acryl entschieden, sondern gleich fast den kompletten Plattenspieler aus dem Material gefertigt! Und so wird aus einem HiFi-Gerät ganz schnell eine Stilikone britischer Machart.
Ein Gesamtkunstwerk, welches den Autor Johannes Strom im Test dazu verleitete, ihn nicht nur wegen seines Aussehens zu bewundern, sondern ihn nach den ersten Höreindrücken auch dazu brachte, im Vinyl-Archiv zu stöbern.
Wer eine perfekt plane Oberfläche hat, auf die der Radius 7 gestellt wird, können sich einen Arbeitsschritt sparen. Alle anderen freuen sich über die drei individuell in der Höhe verstellbaren Füße, mittels derer sich der Plattenspieler stabilisieren lässt.
Die echte Herausforderung wartet dann beim Tonarm NIMA von Roksan. Anders als bei vielen anderen Plattenspielern handelt es sich hier nämlich um einen waschechten Einpunkter! Also einen Unipivot-Tonarm, der über einen einzigen Punkt ausbalanciert wird. Das wirkt erstmal wackelig, bis man die Rolle des Gegengewichts begreift, welches gleichzeitig den Azimuth regelt. Dann noch kurz den Schraubendreher ausgepackt, ein paar Madenschrauben feinjustiert, die Nadel präzise ausgewinkelt und los geht’s. Ein echtes Highlight ist dabei im Übrigen der ultra-exakt parallellaufende Tonarm. Erstes Fazit: Einer der feinsten Tonarme, den man im Übergangsbereich von Einsteiger zu Mittelklasse kaufen kann. Wenn man sich ein bisschen Zeit nimmt.
Zum Einstieg wird „So“ von Peter Gabriel aufgelegt – und die Laune steigt! Einfach weil es so viel Spaß macht, den Bewegungen des Unipivot-Tonarm NIMA zuzuschauen. Der erste echte Prüfstein ist dann „In your Eyes“ von Peter Gabriel. Treibend, und doch getrieben zugleich, empfindlich und empfindsam und dabei doch so stet, würden Geschwindigkeitsprobleme sofort aufgedeckt. Ja, richtig: “würden“, denn der Roksan Radius 7 schlägt sich hier ausgezeichnet. Motor und Spindel arbeiten einfach in Symbiose miteinander.
„Mercy“ ist der Song auf der Liste, mit welchem dem Testkandidaten zu Leibe gerückt wird. Käme man mit ihm doch einer Neigung zum Mitschwingen sofort auf die Schliche. Nicht so beim Radius 7! Das Vorurteil, dass Acryl-Dreher klirren oder harsch klingen, lässt sich bei diesem Plattenspieler jedenfalls nicht bestätigen. Stattdessen vermittelt er Klarheit im Hochfrequenzbereich und lässt die Aufnahme atmen. Statt Unruhe und Undifferenziertheit gibt es hier Raum und Unaufgeregtheit. Je nach Hörgeschmack kann man die „analoge Wucht“ um 300 Hertz hier und da ein wenig vermissen – der Tonabnehmer Corus2 konzentriert sich eher auf eine brillante Auflösung.
„Das eigentliche Geheimnis und der Zauber dieses Drehers ist jedoch die Aufhängung. Denn der Tonarm gleitet dahin, als würde er nur von Musik getragen. Das Stereobild profitiert auf allen Ebenen. Der Hammer!“
Johannes Strom, AUDIO TEST 01/2020 im Test über den Roksan Radius 7