Zugeben, das Wort „Studio“ im Zusammenhang mit HiFi-Lautsprechern ist nicht so wahnsinnig originell. Wenn ein Hersteller den Lautsprecher selbst hingegen so betitelt, kann man hingegen doch mal neugierig werden, ist das doch ein großes Versprechen. Das Fachmagazin AUDIO TEST hat hingehört und sich die Studio 89 zum Test geordert.
Bei diesem Testbericht handelt es sich um die Zusammenfassung des Testberichts, der im Juli 2024 bei AUDIO TEST erschienen ist. Den kompletten Testbericht können Sie auch direkt als PDF mit einem Klick herunterladen.
Der Preis für die Lautsprecher beträgt zum Zeitpunkt des Tests 2348.-€/Paar in Deutschland. Das passende Paar Standfüße liegt bei 598.-€/Paar.
Absolute Kenner der Marke werden es wissen, dem Rest wollen wir es kurz erklären: Der Name dieses außergewöhnlich geformten Lautsprechers geht rund 35 Jahre in der Zeit zurück, ins Jahr 1989. Denn zu diesem Zeitpunkt stellte Monitor Audio seine legendäre Studio-Serie vor inklusive des Sondermodells Studio 15.
Das Besondere an der Monitor Audio Studio 15 war, dass es nur diesen Lautsprecher in schwarzem Hochglanzlack und goldenen Chassis gab, während die anderen Lautsprecher der Serie sich mit Holzfurnieren und silbernen Membranen „begnügen“ mussten. Und ganz in dessen Geiste hat Monitor Audio nun die Studio 89 als Sondermodell wieder veröffentlicht, allerdings so gut wie keinen Stein auf dem anderen gelassen und den Lautsprecher von Grund auf neu konzipiert.
Die Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Modellen enden bei der Farbgebung der Lautsprecher. Sowohl die originale Studio 15 als auch die neue Monitor Audio Studio 89 sind in edlen schwarzen Hochglanzlack gekleidet und die Treiber schimmer(t)en golden, darüber hinaus ist die Studio 89 aber eine radikale Neuinterpretation.
Anders als bei manch anderem Hersteller schaut man hier nicht zurück, sondern orientiert sich am technisch machbaren. Will heißen: Die Treibertechnologie stammt aus dem hauseigenen Lautsprecherflaggschiff und Technologieträger „Hyphn“ – hier in Form eines MTM- (Mid-Tweeter-Mid-)Arrays. Der Hochtöner wird also von zwei Tief-Mitteltönern eingerahmt, wodurch sich die effektive Membranabstrahlfläche vergrößert und gleichzeitig das Abstrahlverhalten des Lautsprechers optimiert wird – und somit dem Ideal der Punktschallquelle verdächtig nahekommt.
Die sanft golden schimmernden Treiber entstammen wie bereits erwähnt praktisch direkt aus dem Superlautsprecher Monitor Audio Hyphn ab. Es handelt sich also um einen extrem aufwändigen Aufbau aus einer Schicht C-CAM (keramisiertes Aluminium/Magnesium) auf der Front, die auf einem Wabenkern aus Nomex® aufgeklebt ist. Dieser Wabenkern ist wiederum von hinten durch zwei jeweils 90° zueinander gedrehte Schichten Karbonfasern zusätzlich verstärkt, um auch bei höchsten Belastungen stets die Übersicht und Contenance zu bewahren.
Auch beim Hochtöner macht Monitor Audio keine Kompromisse und greift mit dem MPD III getauften Modell ins „große Regal“. Kommt dieser Hochtöner doch nahezu baugleich auch in der Hyphn und der High-End-Serie Monitor Audio Platinum 3G zum Einsatz.
Im Kern handelt es sich dabei um einen Hochtöner mit Air Motion Transformer-Prinzip – also einer vielfach gefalteten Folie – die allerdings quadratisch statt rechteckig ist und aufgrund ihrer speziellen Falttechnik schnurgerade bis hinauf zu 60 kHz spielt. Damit ist jede Form von Verzerrungen praktisch ausgeschlossen und ein klarer, präziser und brillanter Klang garantiert.
Wir könnten an dieser Stelle noch über Stunden weiter über die Vorzüge und Details der Studio 89 sprechen, aber am Ende ist ja doch nur wichtig, wie der Lautsprecher eigentlich klingt. Also: Ab geht’s zum Hörtest!
Nach einer Einspielzeit von rund 24 Stunden durfte die Monitor Audio Studio 89 dann im Test auch endlich beweisen, was sie klanglich zu bieten hat. Und wer darf bei solch einer Gelegenheit nicht fehlen? Natürlich die Grande Dame des Jazz, Nina Simone mit „Feeling Good“.
Und die Monitor Audio Studio 89 entpuppt sich im Test als echte Zeitmaschine, so überzeugend, so authentisch gibt sie die über fünfzig Jahre alte Aufnahme wieder – man hört sogar den für die Aufnahme seinerzeit üblichen Röhrenverstärker brummen, während ihre Stimme so scharf in den Raum geworfen wird, dass man das Gefühl bekommt, man könnte Nina Simone regelrecht anfassen und steht wie festgenagelt in der Mitte der Bühne.
Die Monitor Audio Studio 89 gibt „einfach“ das wieder, was aufgenommen wurde. Und gerade diese exakte Ortbarkeit aller Klangquellen macht sie so faszinierend. Aufnahmen werden nicht „geschönt“, sondern so wiedergegeben, wie sie nun einmal aufgenommen wurden.
Und das macht einmal mehr Spaß, wenn man sich an alte Klassiker wie aus der Atari und C64-Zeit erinnert. Kennen Sie noch das Spiel „Turrican“ vom deutschen Entwickler Manfred Trenz? Nicht nur Turrican selbst, sondern auch (und vor allem) der Soundtrack von Chris Hülsbeck war etwas ganz Besonderes. WIE genial der Soundtrack damals war, präsentiert einmal mehr die Studio 89. Mit plastischen Synthieklängen, knackigen Bässen und perfekt gesetzten Transienten der Schlagzeuge.
Von den 90er Jahren geht es flott wieder zurück in die aktuelle Zeit – und dem von Billie Eilish besungenen „Bad Guy“ von ihrem Debutalbum „When We All Fall Asleep, Where Do We Go?“ und seiner ikonischen Bassspur, die ein echter Prüfstein für jeden Lautsprecher ist. Und auch hier brilliert die Monitor Audio Studio 89 mit ihrem großen und knalligen Bass, der auch bei geringer Lautstärke überzeugt – und dabei immer auf den Punkt spielt. Und einmal mehr sind auch hier Stimmen und Effekte hervorragend ortbar jede klangliche Feinheit nachvollziehbar.
„Nach weiteren Stunden Musikhören können wir sagen, dass uns die Monitor Audio Studio 89 mit ihrer hervorragenden Bühne, dem tiefen Klangraum und dem konkret knackigen Bass beeindrucken. Stimmen, Synthies und alle weiteren Instrumente treten plastisch und perfekt ausgeformt hervor. Etwas nachteilig empfinden wir die Schlankheit im Klangfeld und leichte Kühle der Studio 89.
Beides ist sicherlich der Tatsache geschuldet, dass sie eher den Sound im Studio widerspiegeln sollen. Und dieser ist von der Sache her eher analytisch geprägt und weniger „einlullend“. So glauben wir, dass die Studio 89 eher weniger für den gemütlichen Jazzabend auf dem Sofa geeignet sind. Dafür umso mehr für alle Spieleinsätze, wo es um eine konkrete, puristische Musikdarbietung geht und der geneigte Hörer viel Spielfreude ohne jegliche Schönfärbung erwartet.“
Thomas Kirsche im Juli 2024 für AUDIO TEST Ausgabe 04/2024 im Test der Monitor Audio Studio 89
Nicht nur, dass die Monitor Audio Studio 89 im Test mit dem Siegel „Ausgezeichnet“ geadelt wird, Nein, sie erhält parallel dazu auch noch die Auszeichnung als „Design-Highlight des Monats“. Damit kann sich die Studio 89 definitiv sehen UND hören lassen!
So gut sich Testberichte auch lesen, am Ende ist es doch immer eine persönliche Entscheidung, ob Ihnen ein Lautsprecher gefällt oder nicht. Daher arbeiten wir mit einer ganzen Reihe spezialisierter Fachhändler in ganz Deutschland zusammen, bei denen Sie die Studio 89 ganz entspannt Probe hören und vergleichen können.
Den nächsten Studio 89-Fachhändler in Ihrer Nähe finden Sie auf der Produktseite der Monitor Audio Studio 89 auf derbesteklang.de – wir wünschen viel Spaß beim Hören und Staunen.